Die Flora der Kanaren ist äusserst vielfältig. Das ist besonders bemerkenswert wenn man dies unter dem Aspekt der relativ kleinen Oberfläche der Kanarischen Inseln betrachtet. Das Pflanzen der Kanaren sind schon seit langem Ziel von Wissenschaftlern, die sich um die Bestimmung und Herkunft der Kanarenflora bemühen. Schon Alexander von Humboldt hat vor 200 Jahren die Inseln, besonders Teneriffa besucht. Die wichtigsten Wissenschaftler aber, die in der Vergangenheit die reichhaltige Pflanzenwelt der Inseln zwischen 1830 und 1850 beschrieben haben waren P. Webb und S. Berthelot, welche lange Zeit auf den Inseln lebten. Etwas später um 1887 wurde das Naturlehrbuch des Kanaren Jose Viera y Clavijo herausgegeben, welches aber nicht nur von der Botanik der Kanaren handelt. Nach Viera y Clavijo wurde der Botanische Garten von Gran Canaria benannt. Ein weiterer wichtiger Botaniker der sich 30 Jahre um die Flora der Kanaren bemüht hat war der Schwede E. Sventenius.
Wichtige Bücher zum Thema Kanarenflora
Die folgenden Bücher, welche ich selber besitze, geben einen umfassenden Einblick in die Kanarenflora. Das erste und zweite genannte hat die richtige Grösse um auch gut in den Rucksack zu passen. Sie sind besonders für denjenigen geeignet, der sich näher über das Thema „Pflanzen der Kanaren“ beschäftigen will.
Die Flora der Kanaren (Gran Canaria)
Auf den folgenden Seiten werden nun die wichtigsten Pflanzen von Gran Canaria und den Kanaren kurz beschrieben und mit einem oder mehreren Fotos dargestellt.
Die Flora ist in ihre verschiedenen Familien eingeteilt.
Allgemeine Flora der Kanaren
Dort finden sich die Pflanzen, für die ich keine extra Untergruppe angelegt habe.
Dickblattgewächse, Crassulaceae
Kreuzblütler, Kanarische Pflanzen
Orchideen der Kanarischen Inseln
Schmetterlingsblütler, Pflanzen Kanaren
Wolfsmilchgewächse, Flora Kanaren
Abstammung der Pflanzen der Kanarischen Inseln
Die Flora der Kanaren stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und kam im Tertiär auf die noch jungen Inseln. Durch die isolierte Lage der Kanaren entwickelte sich diese dann eigenständig und passte sich den örtlichen Gegebenheiten, je nach Standpunkt an.
Heute gibt es etwa 2100 Arten von Pflanzen, die auf den Inseln vorkommen, von denen ca. 700 endemisch sind, d.h. nur auf den Inseln oder auf einer Insel, z.B. Teneriffa vorkommen.
Vegetationszonen der Kanarenflora
Die Flora der Kanarischen Inseln ist in verschiedene Vegetationszonen eingeteilt die sich im allgemeinen von der Meereshöhe, wo diese wachsen, unterscheiden.
Man unterscheidet im Groben 6 Zonen
Die erste ist die sog. Küstenzone (Zona Litoral). Sie reicht von 0 Meter Meereshöhe bis ca. 50 m. Dort finden sich vor allem salzliebende Pflanzen (Halophile) und solche die im Sand der Küsten leben.
Die zweite ist die Sukulentenbuschzone. Sie reicht von ca. 50 m bis ca. 300 m abhängig der geographischen Ausrichtung (Nordseiten oder Südseiten). Typische Vertreter sind die Wolfsmilchgewächse Tabaiba in verschiedenen Arten und Kandelaberwolfsmilch (sehen aus wie ein Kaktus, sind aber keiner)
Die dritte ist die Termophile Buschwaldzone die von etwa 300 – 500 m bis ca. 1000 m reicht, wieder abhängig der Ausrichtung. Typische Vertreter sind der Kanaren Wacholder (Sabina), Kanaren Ölbaum und Madroño.
Die vierte Zone ist der Lorbeerwald und weiter oben die Baumheidebuschwälder. Sie reichen von etwa 500 m bis maximal 1500 und kommen nur im Norden der Inseln vor. Die häufigsten Arten sind Lorbeerbäume wie Laurus azorica und Persea indica sowie die Baumheide Erica arborea.
Die fünfte Zone sind die Kanarenkiefernwälder. Sie reichen von ca. 900 m bis ca. 2000 m in Ausnahmefällen im Süden von Teneriffa und La Palma auch bis 2400 m. Die Vertreter dieser Vegetation sind natürlich die Kanarische Kiefer und verschiedene Zistrosengewächse.
Die sechste Zone, die nur auf Teneriffa und La Palma zu finden ist, befindet sich über 2000 m Meereshöhe. Die typischen Pflanzen dabei sind der Ginster (Teideginster / Teneriffa).